Verleihung des Maria Ensle Preises 2016
Clytus Gottwald erhält den diesjährigen Maria Ensle Preis
Donnerstag, den 8. Dezember 2016
um 18.00 Uhr
Kunststiftung Baden-Württemberg
Gerokstr. 37
70184 Stuttgart
Die Kunststiftung Baden-Württemberg verleiht den diesjährigen Maria Ensle Preis an den Komponisten Clytus Gottwald. Die Preisverleihung findet am kommenden Donnerstag, den 8. Dezember 2016 um 18.00 Uhr im Haus der Kunststiftung statt.
Zur Preisverleihung begrüßt Bernd Georg Milla (Geschäftsführer der Kunststiftung Baden-Württemberg). Es spricht Brigitte Lösch MdL (Beiratsvorsitzende der Kunststiftung Baden-Württemberg). Björn Gottstein (SWR2 Redaktion Neue Musik und Künstlerischer Leiter der Donaueschinger Musiktage) hält die Laudatio. Im Anschluss erfolgt die Preisübergabe an Clytus Gottwald.
Bereits zum achtzehnten Mal wird der Maria Ensle Preis dank einer großzügigen Zustiftung der kunstsinnigen Heilbronnerin Maria Ensle verliehen und umfasst ein Preisgeld in Höhe von 10.000,- €. Dank einer großzügigen Zustiftung seiner Namensgeberin Maria Ensle wird er auch dieses Jahr wieder an einen erfahrenen Künstler verliehen. Die Verleihung des Preises soll Aufmerksamkeit auf das bisherige Lebenswerk der ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler richten und ihnen gleichzeitig eine Möglichkeit zum Innehalten geben, welche für ihre künstlerische Inspiration und Kreativität essentiell ist. Der Preis wird in diesem Sinne im zweijährigen Turnus im Bereich Komposition, Bildende Kunst und Literatur verliehen. Bisherige Preisträger waren u.a. der Schriftsteller Hermann Kinder, der Künstler Klaus Heider sowie die Komponistin Karin Haußmann.
Clytus Gottwald (*1925 in Bad Salzbrunn, Polen) studierte Gesang bei Gerhard Hüsch, Chorleitung bei Kurt Thomas, Musikwissenschaft, Soziologie und evangelische Theologie. 1961 promovierte er bei Helmuth Osthoff in Frankfurt mit einer Dissertation über den altniederländischen Komponisten Johannes Ghiselin-Verbonnet. Von 1954 bis 1958 war er Assistent des französischen Chordirigenten Marcel Couraud. Von 1958 bis 1970 wirkte er als Kantor an der Pauluskirche in Stuttgart. 1960 gründete er die Stuttgarter Schola Cantorum, die er bis zu ihrer Auflösung 1990 leitete. Internationale Bekanntheit erlangten Gottwald und die Schola durch ihre Aufführungen avantgardistischer Vokalmusik. Viele Komponisten schrieben Musik für die Schola Cantorum, darunter Pierre Boulez, György Ligeti, Dieter Schnebel, Mauricio Kagel, Helmut Lachenmann, Heinz Holliger, Krzysztof Penderecki, Steve Reich, Brian Ferneyhough u.a. 1968 wurde Clytus Gottwald Redakteur für Neue Musik beim ehemaligen Süddeutschen Rundfunk Stuttgart. 1985 wurde er zum Professor ernannt. 1988 gab er seine Stellung beim Rundfunk auf. 1974 wurde er von Boulez in das Planungsteam für das IRCAM in Paris berufen. Von 1961 bis 2004 war Gottwald Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. In dieser Funktion beschäftigte er sich in erster Linie mit Musikpaläographie. 2009 erhielt er den Kulturpreis 2009 der Baden-Württemeberg Stiftung für sein Lebenswerk sowie 2012 den Preis der Europäischen Kirchenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd. Er veröffentlichte zahlreiche Kataloge, Bücher und Aufsätze. Sein Nachlass (Noten, Manuskripte, Briefe) liegt in der Paul Sacher-Stiftung in Basel.
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