Ines Berwing

Foto: © Maximilian Feldmann

Ines Berwing
Stipendiatin für Literatur 2020

Ines Berwing (*1984 in Bad Nauheim) lebt und arbeitet in Berlin. Die freie Autorin studierte Germanistik und Anglistik in Frankfurt/Main und Freiburg, danach Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Mehrere ihrer Drehbücher wurden während des Studiums verfilmt und liefen erfolgreich auf internationalen Festivals. Neben Drehbüchern schreibt sie auch Lyrik, die in Zeitschriften sowie im Jahrbuch der Lyrik 2015 veröffentlicht wurde. 2010 gewann sie den Paula Rombach-Literaturpreis für Lyrik, 2015 war sie Stadt-schreiberin der BELLA triste. Ihr Lyrikdebüt „muster des stillen verkabelns“ erschien 2019 im Verlag hochroth und wurde vom Haus für Poesie Berlin unter die besten Lyrikdebüts des Jahres gewählt.
Aktuell arbeitet sie an ihrem zweiten Lyrikband sowie als Drehbuchautorin an neuen Filmprojekten.

Interview

Woran arbeitest du aktuell?

Ich arbeite an meinem zweiten Lyrikband, der den vorläufigen Titel „im glashaus“ trägt.
Es gibt schon eine grobe Linie und verschiedene Themen, die ich gerade versuche auszuarbeiten und zu denen ich auch recherchiere. Parallel dazu entwickle ich zusammen mit Regisseur*innen Filmstoffe.
 
Über welche Themen schreibst du? 

Trotz aller Verspieltheit und Leichtigkeit, die meinem Lyrikdebüt attestiert wurde, bildet oft ein Moment von (psychischer) Gewalt den Ausgangspunkt für mein Schreiben. Diese Gewalt kann von familiären oder gesellschaftlichen Strukturen ausgehen, aber auch eine internalisierte, gegen sich selbst gerichtete Aggression sein. Der Versuch der Befreiung aus diesen Zusammenhängen ist, glaube ich, sowohl in meinen Gedichten als auch in meinen Drehbüchern spürbarer Antrieb. Außerdem erzähle ich bisher ausschließlich weibliche Perspektiven – alles andere würde mir schwer fallen.
 
Wer oder was inspiriert dich?

Mich inspiriert die Lyrik anderer Autor*innen. Ich schaue aber auch viele Filme.
Falls ich eine Durststrecke habe, hilft mir immer Bewegung: egal ob Reisen oder Sport, sobald sich der Körper bewegt, bewegen sich meistens auch die Gedanken.

Mit welcher Persönlichkeit aus der Literaturszene würdest du gerne eine gemeinsame Lesung halten und an welchem Ort?

Caroline Danneil schätze ich sowohl als Mensch als auch als Lyrikerin sehr – wir planen schon ganz konkret eine gemeinsame Lesung. Am liebsten wäre mir ein eher privaterer Rahmen wie ein schönes Zimmer oder ein Garten.
Irgendwann würde ich gerne mal die Erfahrung machen, im nicht-deutschsprachigen Raum zu lesen und übersetzt zu werden. Das hat aber noch Zeit.
 
Welche Vorhaben hast du während deines Stipendiums?

Eigentlich nur eines: Schreiben.

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