Marie T. Martin

Marie T. Martin erhielt 2011 ein Stipendium für Literatur der Kunststiftung und ist für ihre schriftstellerische Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Der Moment als sie von der Zusage der Kunststiftung erfuhr, ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: Sie machte einen kleinen Luftsprung im Treppenhaus. Wir erlauben uns einen neugierigen Blick über die Schulter der in Köln lebenden Autorin: 

Marie, womit beschäftigst Du Dich in Deiner künstlerischen Arbeit?
Mit der Vergänglichkeit, den kleinen und übersehenen Dingen, mit dem Spannungsfeld und der Interaktion zwischen Innenwelt und Außenwelt, mit Resonanz und Lebendigkeit, mit Schönheit als Widerstand gegen die bestehenden Verhältnisse, mit Gegenwärtigkeit und Wahrnehmung

Stipendien – eine Zeit künstlerischer Freiheit?
Wirkliche künstlerische Freiheit entsteht natürlich nicht nur durch äußere Bedingungen, sondern vor allem durch die kontinuierliche künstlerische Auseinandersetzung -  also auch einen inneren Prozess. Aber Stipendien sind dafür eine sehr wichtige und sehr hilfreiche Unterstützung. Kritiker monieren gerne, es würde zu viele Stipendien in diesem Land geben. Sie sitzen, wie Thorsten Dönges vom LCB mal formulierte, wahrscheinlich in gut geheizten Redaktionsstuben. Spreche ich mit Kolleginnen und Kollegen aus Ländern, in denen es keine Fördermöglichkeiten gibt und die unter ganz anderen Bedingungen leben und schreiben, sind sie immer begeistert – und ich selbst sehr dankbar für diese Möglichkeiten. Mit Thorsten Dönges vom Literarischen Colloquium Berlin habe ich für die Zeitschrift poet übrigens ein Interview zum Thema Literaturförderung gemacht, man kann es hier nachlesen:  Interview mit Thorsten Dönges geführt von Marie T. Martin

Welche Möglichkeiten haben sich Dir durch das Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg geboten?
Einen finanziell gesicherten Zeitraum für die Arbeit, Kontakt und Austausch, Lesungsmöglichkeiten

Gab es für Dich persönlich einen besonderen Moment als Stipendiatin?
Der Moment, als ich die Zusage bekommen habe – ein kleiner Luftsprung im Treppenhaus. Aber auch die gemeinsame Lesung mit den Mitstipendiaten bei der „Lesung Süd“ im Kohi in Karlsruhe ist mir als ein sehr sympathischer Abend in Erinnerung geblieben.


Die Stipendiaten im Gespräch nach der "Lesung Süd" im KOHI in Karlsruhe: Was können Stipendien ermöglichen?
(v.l.n.r. Philipp Schönthaler, Marie T. Martin, Elke Cremer)

Was steht als nächstes an?
Lesungen auf der Leipziger Buchmesse und der Lit. Cologne im März, die Wiederholung meines Hörspiels „Fünfkind“ (Produktion SWR 2013) im NDR ebenfalls im März, Lesungen in Bonndorf, Stuttgart und Karlsruhe (u.a. übrigens mit meinem Mitstipendiaten Philipp Schönthaler), ein gemeinsames Musikprojekt mit der Komponistin Christina C. Messner im Juli in Köln, Workshops und Lesungen mit Schülerinnen und Schülern in Ba-Wü im Juni und Juli, eine Zusammenarbeit für eine neue Publikation mit der Illustratorin Ulrike Steinke, mit der ich schon die Heftreihe „Die kleinen monochromen Freunde“ gemacht habe -- Schreiben!


Cover des aktuellen Buches von Marie T. Martin

 

Interview: Sascia Bailer
Februar 2014

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