Helen Feifel: „ZSICRHOEMMBEO“

Helen Feifel Ausstellungs

Eröffnung
Hausausstellung der Stipendiaten: 11. Juli bis 7. September 2013

Die Kunststiftung Baden-Württemberg lädt am Mittwoch, den 10. Juli 2013 um 19.30 Uhr zur Ausstellungseröffnung ein. Zur Einführung spricht Dr. Sven Beckstette, Kurator am Kunstmuseum Stuttgart.
Die Künstlerin ist anwesend.

Die Kunststiftung eröffnet die Sommersaison mit einer Einzelausstellung von Helen Feifel (Stipendiatin 2013). Die Karlsruherin zeigt in „ZSICRHOEMMBEO“ Skulpturen aus zerbrochenen Keramikgefäßen, die sie collagenhaft wieder zusammensetzt. Das Zerteilen und Wiederzusammenfügen ist ein essentieller Bestandteil von Helen Feifels Arbeiten, der sich auch in dem Prinzip ihres Titels wiederspiegelt: In „ZSICRHOEMMBEO“ vermengen sich die zwei Wörter ZIROMBO und SCHEME. Während der südostafrikanische Begriff Zirombo Tiergestalten, sowie menschliche Masken gleichermaßen bezeichnet, verweist das Wort Scheme (ausgesprochen "Schemme") auf die Masken, die in der schwäbisch-alemannischen Fasnet Tradition haben.

Als Inspirationsquelle für ihre Vasenarbeiten dienen ihr die ästhetischen Parallelen zwischen verschiedenen Kulturkreisen – z.B. dem afrikanischen und dem hiesigen – die in ihrer Ähnlichkeit durchaus Irritation hervorrufen. Indem sie Vasen unbekannter Herkunft und Stilepochen miteinander vermischt, entstehen neue Objekte, die einerseits als abstrakte Gebilde Bestand haben und andererseits dem Betrachter Raum für freie Assoziation lassen – so dass stets verschiedene Lesarten ihrer Werke möglich sind. Feifel versucht bei ihren Vasenobjekten keine nahtlosen Oberflächen herzustellen, sondern legt bewusst den Entstehungsprozess offen, indem die Bruchkanten und Klebespuren sichtbar bleiben und somit eine Ästhetik voller Gegensätzlichkeiten entwickelt.

Ihre Werke erzählen nicht nur die Geschichte des Zerbrechens und des Wiederzusammensetztens, sondern werfen auch die Frage nach der Vergangenheit der Vase auf – aus welchem Wohnzimmer stammt sie und mit welchen Sehnsüchten und Dekorationswünschen war sie einst verbunden? Die Schnelllebigkeit von kulturell geprägten Geschmäckern und Einrichtungsmoden führt Feifel durch die Kombination von verschiedenen Vasen ad absurdum: das was als altmodisch gilt, wird durch ihre Akkumulation wieder zeitgemäß.

Helen Feifel wurde 1983 in Schwäbisch Gmünd geboren. Sie studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei Prof. Meuser und Prof. Daniel Roth und arbeitet seit ihrem Abschluss 2011 als freischaffende Künstlerin in Karlsruhe. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teilgenommen, unter anderem bei der Galerie Kadel Willborn in Karlsruhe, dem Terminal P in Zürich und der Regionale in Basel. Für Ihre Arbeit erhielt sie 2011 das Graduiertenstipendium des Landes Baden-Württemberg und 2013 das Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg.

Weitere Informationen zu Helen Feifels Arbeiten:
www.kadel-willborn.de

Veranstaltungsort:
Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH
Gerokstr. 37
70184 Stuttgart

Dauer der Ausstellung:
11. Juli bis 7. Sept. 2013

Öffnungszeiten:
Mi–Fr 14–18 Uhr,
Sa 11–14 Uhr
sowie auf telefonische Anfrage

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